Meinen Blüten- und Sommerhonig sammeln meine Bienen in den malerischen voralpenländischen Regionen Oberbayerns (Landkreise Bad Tölz, Miesbach, Rosenheim und München). Diese Gebiete zeichnen sich durch bewirtschaftete Wiesen und Weiden aus, und ich wähle die Standorte gezielt, um Rückstände aus der Agrochemie zu vermeiden.
Honig entsteht aus Nektar oder Honigtau, der von den Bienen gesammelt wird. Je nach Pflanze unterscheiden sich die Inhaltsstoffe wie Zuckerarten, ätherische Öle, Ameisensäure, Oxalsäure, H2O2, Mineralien, Vitamine, Pollen und Pflanzenfarbstoffe. Durch Enzyme und körpereigene Stoffe der Bienen wird der Honig angereichert und gereift, wobei Zuckerarten aufgespalten werden.
Honig und Pollen sind Grundnahrungsmittel der Bienen. Pollen sind reich an essentiellen Aminosäuren, Vitaminen und Mineralien, die für die Brutaufzucht und die Fettkörperbildung im Herbst wichtig sind. Ohne diese Nährstoffe droht Mangelernährung.
Jeder Honig ist einzigartig in Farbe, Konsistenz und Inhaltsstoffen. Mein Honig enthält Pollenanteile, die in industriellem Honig meist herausgefiltert werden, und kann zur Desensibilisierung von Allergien beitragen.
Honig kristallisiert je nach Zuckerart unterschiedlich schnell. Beispielsweise kristallisiert Rapshonig schnell und fein, während Akazienhonig durch seinen hohen Fructosegehalt lange flüssig bleibt. Waldhonig entsteht aus Honigtau, der von Blattläusen produziert wird.
Melezitose-Honig (Zementhonig) ist ein spezieller Waldhonig, welcher extrem schnell kristallisiert und hart wird. Er ist schwer zu verarbeiten und nicht als Winterfutter für die Bienen geeignet.
Die Dunkle Europäische Biene, auch "Nigra" genannt, ist eine ursprünglich in Nord-, Mittel- und Osteuropa heimische Rasse der Westlichen Honigbiene. Sie ist besonders an kalte Winter angepasst und wurde vielerorts von anderen Rassen verdrängt.
Die Carnica Biene stammt ursprünglich aus dem südöstlichen Alpenraum und ist heute die am häufigsten gezüchtete Biene in Deutschland. Sie zeichnet sich durch Sanftmut und Schwarmneigung aus, hat aber Schwierigkeiten mit feuchtem und wechselhaftem Klima.
In Deutschland gibt es mehrere Zuchtlinien der Carnica, die durch künstliche Besamung und Belegstellen erhalten werden. Die genetische Variabilität ist jedoch begrenzt, was eine Gefahr durch Inzucht darstellt.
Die Carnica ist mittelgroß und hat graue Filzbinden sowie orangefarbene Zeichnungen auf dem Hinterleib. Diese Farbvariationen sind Teil ihrer genetischen Vielfalt, wurden jedoch teilweise weggezüchtet.
Die Buckfastbiene wurde in den 1920er-Jahren von Bruder Adam im Kloster Buckfast (Devon, England) gezüchtet, nachdem die altenglische Biene durch die Tracheenmilbe fast ausgerottet wurde. Durch die Kreuzung einer italienischen Königin mit Drohnen der altenglischen Landrasse entstand eine widerstandsfähige, leistungsstarke Biene mit hoher Honigleistung.
Sie wird gezielt auf Eigenschaften wie Fruchtbarkeit, Sammeltrieb, Krankheitsresistenz und Sparsamkeit gezüchtet. Dies macht sie besonders für Imker mit hohen Ansprüchen an Ertrag und einfache Pflege interessant.
In Bayern hat die Buckfastzucht in den letzten Jahrzehnten stark an Bedeutung gewonnen. Viele Erwerbs- und Berufsimker setzen heute auf diese Biene, die durch hohe Effizienz und Anpassungsfähigkeit überzeugt.
Die Elgon-Biene ist eine Buckfast-Zuchtlinie, benannt nach dem Mount Elgon in Ostafrika. Sie entstand in Schweden durch die Kreuzung der Ostafrikanischen Bergbiene (Apis mellifera monticola) mit der Buckfastbiene sowie weiteren afrikanischen Bienenrassen. Ziel der Zucht war die Entwicklung einer varroaresistenten Biene, die ohne chemische Behandlung auskommt.
Diese Biene zeichnet sich durch eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten aus, insbesondere gegen Varroamilben und die dadurch ausgelösten Sekundärinfektionen. Sie ist relativ sanftmütig und zeigt ein friedliches Verhalten, das an die Buckfastbiene erinnert. Die Honigleistung ist gut, wobei gelegentlich eine brutnestnahe Honiglagerung zu beobachten ist. Besonders hervorzuheben ist ihre Fähigkeit, Naturwaben perfekt zu bauen, sowie ihre Neigung, kleinzellige Mittelwände zuverlässig auszubauen. Der Schwarmtrieb der Elgon-Biene ist je nach Linie unterschiedlich ausgeprägt und reicht von gering bis durchschnittlich. Im Frühjahr entwickelt sie sich etwas langsamer als andere Zuchtlinien, zeigt jedoch im Jahresverlauf eine hohe Vitalität.
Die Elgon-Biene wurde von Erik Österlund in Schweden gezüchtet, der Monticola-Bienen aus Afrika importierte und mit ihnen eine neue Linie etablierte. Bei der Selektion standen Vitalität, Produktivität und Sanftmut im Vordergrund, während äußerliche Merkmale wie Farbe oder Haarlänge keine Rolle spielten. Aufgrund der geringen Bienendichte in Schweden erfolgt die Paarung oft ohne spezielle Belegstellen. Diese robuste und anpassungsfähige Biene hat sich mittlerweile sowohl bei Hobby- als auch Berufsimkern in Europa etabliert.
Die Italienische Biene, auch Ligustica-Biene genannt (Apis mellifera ligustica), stammt ursprünglich aus Italien, wo sie von Südtirol bis Kalabrien heimisch ist. Aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften hat sie sich weltweit verbreitet und ist heute in Ländern wie den USA, Frankreich, England, Skandinavien, Australien und Israel ein fester Bestandteil der Imkerei. In Italien gibt es mehrere Ökotypen, darunter einen dunkleren, lederbraunen Typ im Nordwesten, einen leuchtend orangefarbenen Typ im Norden und einen sehr hellen Typ im Süden. Die Zucht konzentriert sich überwiegend auf den orangefarbenen Typ, besonders in der Region um Bologna.
In Deutschland spielt sie jedoch nur eine geringe Rolle.
Die Ligustica-Biene zeichnet sich durch ihre große Anpassungsfähigkeit an verschiedene Klimazonen, ihre Sanftmut und die Fähigkeit aus, starke Völker zu bilden. Sie ist ertragreich bei Massentrachten und hat eine sehr geringe Schwarmneigung. Allerdings ist sie weniger sparsam, weshalb sie im Winter größere Futtervorräte benötigt. Typische Eigenschaften sind zudem ihre Vorliebe für Blütennektar gegenüber Honigtau, ihr Hang zur Räuberei und eine gewisse Milbenresistenz. Charakteristisch für diese Biene ist der Sicheltanz, eine in Europa seltene Verhaltensweise.
Optisch fällt die Ligustica durch ihre leuchtende Gelbfärbung auf, insbesondere durch mindestens zwei hell-orangefarbene Hinterleibsringe. Die Königinnen sind einheitlich orange gefärbt und daher im Volk leicht erkennbar. Insgesamt ist die Ligustica etwas kleiner als die Carnica, ähnelt dieser aber in Behaarung und Flügelstruktur.
Zusammengefasst ist die Ligustica eine sanfte, schwarmträge Biene mit starkem Bruttrieb, die besonders für große Völker geeignet ist. Sie ist winterbrütend und bevorzugt nahegelegene Trachtquellen.
Die Iberische Biene, auch Spanische Biene genannt, ist eine Unterart der Westlichen Honigbiene. Sie ist auf der ganzen Iberischen Halbinsel und durch Ansiedlung auch auf den Balearen beheimatet. Sie gehört zur Rassengruppe der dunklen Honigbienen aus Nord- und Westeuropa und ist genau so groß wie die ursprünglich in Mittel- und Noreuropa heimische Dunkle Europäische Biene. Auch in der Färbung unterscheidet sie sich kaum.
Weiterhin ist sie auf ein gemäßigtes Klima angewiesen und eignet sich weniger für tropische Regionen. Dies haben unzählige Ansiedlungsversuche in Südamerika schon zu Zeiten der Kolonialisierung bewiesen, bei denen immer andere Rassen, insbesondere die afrikanische und die Italienische Biene besser geeignet waren. Vom Verhalten her ist sie sanftmütig.
Der Film "Bal" (Honig), Gewinner des Goldenen Bären auf der Berlinale, erzählt poetisch die Geschichte einer Imkerfamilie in Anatolien. Im Fokus steht Yusuf, ein Junge mit Sprachstörungen, der seinem Vater bei der gefährlichen Arbeit mit den Bienen hilft. Als der Vater verschwindet, machen sich Mutter und Sohn auf die Suche. Der Film beeindruckt mit seiner ruhigen Erzählweise und spektakulären Naturbildern.
Die Anatolische Biene stammt aus Regionen wie Sinop, Bayburt und Cankiri, wobei dort auch Übergangstypen vorkommen, die die Suche nach reinen Beständen erschweren. Im Norden Anatoliens findet man die Dunkle Biene und die Pontische Rasse, die zwischen Schwarzem Meer und Pontus-Gebirge heimisch ist. Nördlich und nordöstlich von Ankara gibt es weitere robuste Stämme, während die Biene in Kilikien eher aggressiv und kälteempfindlich ist.
Diese Biene hat sich besonders für die Zucht bewährt. Sie ist sanftmütiger als die Caucasica, haushälterisch, winterfest und zeichnet sich durch eine hohe Lebensdauer der Königin (bis zu fünf Jahre) sowie einen ausgezeichneten Orientierungssinn aus. Allerdings zeigt sie Schwächen wie Schwarmneigung, starke Kittharzverwendung und die Unfähigkeit, Heidehonig zu verarbeiten.
Kreuzungen mit der Buckfastbiene ergeben weniger fruchtbare, aber äußerst vitale Völker. Ihre kurze Brutperiode im Herbst bietet Vorteile bei der Varroabehandlung, da ein natürlicher Knick im Brutgeschäft im August diese erleichtert.
Die Kaukasische Biene, beheimatet in den Tieflagen des Kaukasus am Ostrand des Schwarzen Meeres, ist vor allem für ihre Sanftmut und die außergewöhnliche Länge ihres Rüssels (bis zu 7,20 mm) bekannt. Sie gehört zur Orientalischen Gruppe und ist eng mit der Anatolischen und der Zyprischen Biene verwandt.
Äußerlich ist sie an ihrem bleigrauen Erscheinungsbild und der schwarzen Brustbehaarung der Drohnen zu erkennen, was sie von anderen Rassen wie der Carnica unterscheidet.
Die Biene zeigt eine geringe Schwarmneigung, bildet starke Völker, allerdings später im Jahr, und überwintert gut. Sie fliegt auch bei kühleren Temperaturen und ist äußerst sanft. Ihr starker Einsatz von Propolis sowie die Neigung, Honig nah an der Brut zu lagern, sind weitere charakteristische Merkmale.
In Deutschland spielt die Zucht der Kaukasischen Biene kaum eine Rolle, während sie in Osteuropa, insbesondere in Polen und Russland, aktiv selektiert und häufig für Kreuzungszuchten genutzt wird. Ihre Vorliebe für mildes Klima macht sie anfällig für Krankheiten in kälteren Regionen, wie Nosema und Varroa. Dennoch bleibt sie wegen ihrer Fähigkeit, Nektarquellen zu nutzen, die anderen Bienen unzugänglich sind, in vielen Ländern geschätzt.
Der Begriff „Buckfast“ steht nicht für eine spezifische Bienenrasse, sondern für eine von Bruder Adam im Kloster Buckfast entwickelte Zuchtmethode. Diese Methode basiert nicht auf äußeren Merkmalen der Bienen, sondern legt den Fokus auf ihr Verhalten und ihre Leistungsfähigkeit. Ziel ist es, hochwertige Königinnen zu züchten, die sich durch Robustheit, geringe Schwarmneigung und hohe Produktivität auszeichnen.
Der Zuchtprozess nach der Buckfast-Methode
Der Weg zur Buckfast-Biene besteht aus mehreren Schritten:
Diese Methode erfordert enormes Fachwissen, Geduld und Sorgfalt, da sie über Jahre hinweg intensive Tests und Selektion verlangt. Nur Linien, die sich in allen wichtigen Merkmalen bewähren, werden in den Buckfast-Stamm aufgenommen.
Die Methode wurde von Raymond Zimmer in seinem Buch „Die Buckfast-Biene. Fragen und Antworten“ umfassend beschrieben und gilt bis heute als wegweisend in der Bienenzucht.
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